EProcurement

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Unter eProcurement versteht man sämtliche Beziehungsprozesse zwischen Unternehmen und Lieferanten mit Hilfe elektronischer Kommunikationsnetze. eProcurement umfasst sowohl strategische, taktische wie operative Elemente des Beschaffungsprozesses.

In einem geschlossenen System werden die beiden Firmennetze des Lieferanten und des einkaufenden Unternehmens miteinander verbunden. Häufig werden dabei VPNs benutzt (virtual private network), die besonders abgesichert und für Dritte nicht zugänglich sind. Das bedeutet im Regelfall einen erheblichen Aufwand, um die Schnittstellen einander anzupassen. Verwenden beide Firmen oder Organisationen gleichartige Softwaresysteme, gestaltet sich der Verbund einfacher. Heutzutage erfolgt die Datenübertragung häufig über die plattformneutrale Beschreibungssprache XML. Gleichwohl bleibt immer noch ein erheblicher Aufwand zur Einrichtung. Aus diesem Grund rentieren sich solche Systeme nur, wenn eine genügend grosser Warenumsatz zwischen dem Lieferanten und dem Kunden besteht. Dies ist etwa bei Zulieferern der Automobilindustrie der Fall.

E-procurement.png

Das Schaubild zeigt die grundsätzliche Anordnung. Links haben wir das Netz des Lieferanten, rechts das des Kunden. Die Daten werden zwischen beiden Netzen über das Internet ausgetauscht. Das übliche VPN ist eingezeichnet.
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:E-procurement.png&filetimestamp=20040116170622

Teilschritte der Beschaffung

Teilschritte der Beschaffung

Ein Beschaffungsprozess gliedert sich in sechs Teilschritte:

  • Standardisierung und Spezifikation der Beschaffung
  • Auswahl der Lieferanten für Produkte und Dienstleistungen
  • Durchführen von Vertragsverhandlungen
  • Bestellung der Produkte und Dienstleistungen
  • Kontrolle der Lieferung
  • Bezug weiterer Serviceleistungen

Die dargestellten Aufgaben können im Unternehmen in strategische, taktische und operative Teilaufgaben unterteilt werden. Auf der strategischen Ebene geht es um die Standardisierung der Beschaffung, um Fragen des Make or Buy sowie um das Controlling. Analyse von Bedarfs- und Bestellmustern oder Verhandlung von Rahmenkontrakten sind auf der taktischen Ebene angesiedelt. Der operative Einkauf hingegen ist verantwortlich für Ausschreibung, Angebotsentscheidung sowie Bestellung, Kontrolle und Bezug zugehöriger Dienstleistungen.

Vorteile

Prozesskosteneinsparungen durch eProcurement

  • Durch die Verbindung der Systeme des Kunden und des Lieferanten, fallen bestimmte Arbeitsschritte bei der Beschaffung der Waren weg:
  • Es müssen keine Telefonate geführt werden oder Bestellungen per Fax übermittelt werden.

Vermeidung von Übertragungsfehlern

  • Daten müssen bei der Bestellungsannahme nicht ein zweites mal eingegeben werden.
  • Daneben werden Übertragungsfehler vermieden, die beim Wiedereinlesen des Papiers auftreten können - denn auch automatische Scanner arbeiten nicht völlig fehlerfrei

Nachteile

Hohe Kosten

Durch den erheblichen Aufwand der entsteht, wenn ein System bei zwei oder mehreren Vertragspartnern installiert werden muss, fallen hohe Kosten an. Auch Wartung und Lizenzen sind meistens recht teuer.

Langfristige Bindung an den Lieferanten

Durch die Installation eines Systems wird ein Kunde zu fest an seinen Lieferanten gebunden und kann nicht ohne Umstände zu einem Konkurenten wechseln, der die gleichen Leistungen günstiger anbietet.

Grosse Umtriebe bei Ausfall des Systems

Beim Ausfall eines solchen eProcurement Systems, können bestimmte Prozesse wie die automatische Buchungen auf dem Buchaltersystem, nur umständlich von Hand nachgetragen werden.

Anbieter

Die beiden grössten Anbieter von eProcurement Software sind Oracle und SAP.

--Gayko.philipp 07:11, 28. Jun. 2010 (UTC)