Barrierefreiheit

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Begriffsdefinition

Der Begriff Barrierefreiheit bedeutet, dass Gegenstände, Medien und Einrichtungen so gestaltet werden, dass sie von jedem Menschen unabhängig von einer eventuell vorhandenen Behinderung uneingeschränkt benutzt werden können. Unter Barrierefreiheit im Internet versteht man also, dass Inhalte im World Wide Web so ausgelegt sind, dass sie von allen Nutzern, unabhängig von Technischen (z.B. Textbrowser, PDA) oder Körperlichen Behinderungen möglichst uneingeschränkt genutzt werden können.



Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung

Blinde Person am Arbeitsplatz


Menschen mit einer Behinderung nutzen das Internet deutlich häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung. Damit das geht, müssen Webseiten barrierefrei gestaltet sein, denn die neuen Kommunikationstechnologien bergen die Gefahr der Ausgrenzung in sich. Immer öfter sind bestimmte Informationen nur noch online erhältlich. Pech für diejenigen, die nicht mit dem Internet umgehen können. Damit das Internet möglichst barrierefrei zugänglich ist, engagieren sich weltweit viele Menschen, in Firmen, in Institutionen, beruflich als Entwickler, als Designer und Privat.

Barrierefreiheit schafft einerseits die Voraussetzung damit Menschen mit Behinderung das Internet selbständig nutzen können, andererseits baut sie die Brücke für alle Menschen zu innovativen Zukunftstechnologien. Dank spezieller Hard- und Softwareentwicklungen können auch Menschen mit Behinderung an dieser gesellschaftsumwälzenden Entwicklung teilhaben. Das gilt in ganz besonderem Masse für blinde und sehbehinderte Menschen, die dank Bildschirmlese- und Bildschirmvergrösserungsprogrammen von diesem visuellen Informationsangebot weitgehend profitieren können.


Hier gehts zum Video! Video vom Blinden Informatiker Max an seinem Arbeitsplatz

















Grundkriterien für Barrierefreies Webdesign

Die Grundvoraussetzung für eine Barrierefreie Webseite ist die Einhaltung der Webstandards, d.h. benutzen von HTML oder XHTML Code, strikte Trennung von Textlichem Inhalt, Bildern und Formatierungselementen mittels Cascading Style Sheets (CSS)

Skalierbarkeit

Die Masseinheit für Schriften oder auch Abstände sollten relativ angegeben sein, da es für sehbehinderte Menschen wichtig ist das sich die Website sauber Skalieren lässt.

Logische Struktur

Die wichtigste Regel für barrierefreie Webseiten ist, die HTML-Elemente entsprechend ihrer Bedeutung (semantik) einzusetzen. Eine Hervorhebung nur durch eine vergrößerte Schrift wie z. B. mit <source lang="html4strict">Überschrift 1</source> wirkt zwar in einem CSS-fähigen Browser für normalsichtige Nutzer wie eine Überschrift, ist semantisch allerdings nicht korrekt und bildet keine Struktur ab. Dass es sich bei einem so hervorgehobenen Text um eine Überschrift handelt, wird allein über das Layout transportiert und auf Grund von Lesegewohnheiten und typografischen Konventionen vom (sehenden) Leser „auf einen Blick“ erkannt. Der Screenreader eines blinden Internet-Nutzers interpretiert dagegen das span-Element als normalen Text. Für den Nutzer wird es dadurch schwieriger, sich im HTML-Dokument zu orientieren.

Suchmaschinen werten übrigens semantisch richtige und valide Webseiten auf, was sich auf ein besseres Suchergebnis auswirkt. Vergleichbar ist dieser Ansatz auch mit dem Prinzip der Formatvorlage eines Word-Dokuments. Wer hier nicht strukturiert arbeitet, wird permanent auf Probleme stoßen.

Positionierung von Elementen

Zur Positionierung von Elementen auf Webseiten sollten ausschliesslich Cascading Style Sheets verwendet werden, durch die Nutzung von Tabellen wird der Quelltext unnötig aufgebläht, da auch Bereiche definiert werden müssen, die gar nicht genutzt werden. Tabellen sollten nur dann benutzt werden, wenn es auch wirklich darum geht tabelarische Inhalte anzuzeigen. Anstelle von Tabellen zur Positionierungszwecken hat sich die Verwendung von DIV-Elementen hier sehr bewährt.

Navigations-Elemente sollten als Listen erstellt werden und dan mittels CSS formatiert werden. Für einen Blinden ist eine Liste als Inhalts-Index besser zu deuten.

Interaktive Schaltflächen per CSS

Oftmals werden Navigationen noch mit Hilfe von JavaScript oder mittels Plug-ins (z. B.: Adobe Flash) realisiert. Dies kann den Quelltext unnötig umfangreich machen und sperrt Benutzer aus, wenn zum Beispiel:

  • deren Browser kein JavaScript unterstützen (z. B.: Lynx),
  • die JavaScript-Unterstützung im Browser deaktiviert ist (z. B. aus Sicherheitsgründen),
  • die benötigten Plug-ins nicht installiert sind
  • oder der Nutzer durch eine Behinderung nicht in der Lage ist, die Navigation wahrzunehmen oder zu bedienen.

Bei den meisten Schaltflächen im Internet werden einfach nur Hintergrundfarbe oder -bild sowie Textfarbe und -dekoration ausgetauscht. Dies ist per CSS um ein Vielfaches einfacher und der Quelltext schrumpft (Bündelung von Formatangaben in Klassen). Dies verringert natürlich auch die Dokumentengröße, wodurch zugleich das Transfervolumen kleiner und die Seite schneller geladen wird. Durch eine Ausgliederung der CSS-Angaben in eine externe Datei können weitere Verbesserungen in Bezug auf Transfervolumen und Ladezeit erreicht werden, da die Formatierungen nur einmal – und nicht bei jedem neuen Aufruf – zum User übertragen werden müssen.



WCAG 2.0 Richtlinien für Barrierefreies Webdesign

Das World Wide Web Consortium (W3C) hat als Hilfe zum Barrierenfreien Aufbau von Webseiten die Web Content Accessibility Guidelines 2.0 (WCAG 2.0) veröffentlicht.


Zitat aus WACG 2.0:

Die Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (WCAG) 2.0 decken einen großen Bereich von Empfehlungen ab, um Webinhalte barrierefreier zu machen. Wenn Sie diesen Richtlinien folgen, dann werden Inhalte für eine größere Gruppe von Menschen mit Behinderungen barrierefrei sein. Dies beinhaltet Blindheit und Sehbehinderung, Gehörlosigkeit und nachlassendes Hörvermögen, Lernbehinderungen, kognitive Einschränkungen, eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, Sprachbehinderungen, Photosensibilität und Kombinationen aus diesen Behinderungen. Darüber hinaus wird das Befolgen dieser Richtlinien Ihre Webinhalte in vielen Fällen für Nutzer im Allgemeinen benutzbarer machen.


Das Dokument ist unter folgendem Link zu finden http://www.w3.org/TR/2008/REC-WCAG20-20081211

Quellennachweis